Die indianischen Völker des amerikanischen Kontinents haben bis heute ein Wissen bewahrt, dass vom Vater Himmel, der Mutter Erde und von allen Lebewesen als Brüder und Schwestern erzählt. Alles lebt in einem unantastbaren Gleichgewicht, von dem die Menschenwesen ein wichtiger Bestandteil sind. Verantwortung, Achtung und Wertschätzung der Erde, den Pflanzen, den Tieren, und den Menschen gegenüber sind eine natürliche Konsequenz aus der indianischen Geistes- und Glaubenshaltung.
Die ins Land ein dringenden Weissen belächelten die religiöse Naturverbundenheit der Indianer, denn es war für sie niederes Heidentum, Pflanzen und Tiere wie Brüder und Schwestern zu achten. Doch nun ist der weisse Mann mit der westlichen Zivilisation an seine Grenzen gestossen – eigentlich an jene der Mutter Erde. Die Errungenschaften der Zivilisation haben sich masslos ausgeweitet und ins Zerstörerische gekehrt: Das Wasser der Erde wurde vergiftet, die Luft leblos gemacht und die Bäume werden gefällt, als gäbe es kein Morgen mehr. Erst jetzt haben die Wissenschaftler erkannt, dass unsere Erde ein Organismus ist, der achtsam behandelt werden muss, wie es die Indianer schon damals beschrieben.
Die Erde ist ein Wesen, dass seine Bewohner nährt, aber auch Achtung und Respekt verdient.
Eine Annäherung der ungleichen Geschwister könnte eine Rettung aus dem derzeit bedrohlichen, näher rückenden Zusammenbruch des gesamten Ökosystems der Erde sein. Denn erst durch Achtung und Wertschätzung der Mutter Erde und aller ihrer Lebewesen können wir das nötige Verständnis für einen nicht zerstörerischen Umgang mit der Natur wachsen lassen.
Wie die Cree-Indianer schon vor vielen Jahren weissagten:
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.
Beginnen wir heute damit pro Tag eine gute Tat für uns und unsere Kinder zu vollbringen, denn wir haben nur eine Erde.
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